nouveau PAGE_NOT_PRESENT Bug bei Linux Mint 21.1 auf Mac Mini Late 2009

Linux ist ein hervorragendes Tool, um alten Rechnern wieder Beine zu machen. Vor allem dann, wenn der Hersteller, wie Apple keine Updates mehr liefert - etwa für den Mac Mini Late 2009. In einigen Fällen allerdings scheitert die Installation mit einem fiesen Fehler.

Nachdem ich meinen Mac Mini Late 2009 mit Linux Mint zum neuen Leben verholfen habe, hat dies einige andere inspiriert dasselbe mit ihren alten Geräten zu tun. Darunter auch André von videopsielgeschichten.de. Er verwendet die neueste Linux Mint 21.1-Version.

Wir beide haben Linux Mint in der OEM-Variante installiert, weil es einige Entscheidungen, wie den konkreten Nutzeraccount, nach hinten verlegt, was uns bei den Experimenten sehr sinnvoll erschien.

Nun hat aber die 21.1er Version, wenn man den Bildschirmanweisungen der Installation folgt, einen wichtigen Schritt unterschlagen und nötige Treiber nicht installiert. Die Folge war, dass Andrés Rechner nach der Installation in folgenden Fehler bootete und stecken blieb:

34.782641] nouveau 0000:02:00.0: fb: trapped read at 01004ad000 on channel -1 [ofedf000 unknown] engine 06 (BAR] client 08 [PFIFO_READ] subclient 01 (IN] reason 00000002 [PAGE_NOT_PRESENT]

Einigen Forenmeldungen und Blogartikeln nach, fehlte ein Treiber für die Nvidia Videokarte unserer Mac Minis.

Doch wie kommt man an ihn ran, wenn der Rechner nicht korrekt startet?

Mein Erster Versuch war den Rechner in den abgesicherten Modus mit Hilfe der SHIFT-Taste zu booten, doch auch mehrere Anläufe scheiterten. GRUP, wie das Objekte der Begierde war, ließ sich einfach nicht zur Anzeige bringen.

Auch ein neuer Anlauf mit der ESC-Taste ist im Black-Screen geendet. In dem Fall, gab es nicht einaml mehr ein Zucken vom System. Fail!

Schließlich habe ich folgendes erfolgreich ausprobiert...

Lösung

Linux Mint bietet zur Bedienung von Haus aus neben einem grafischen Fenster Manager, wie etwa Cinnamon, Mate oder xfce, auch ein Terminal. Und dieses ist bereits beim Booten erreichbar. Blockiert also ein fehlerhafter oder nicht existierender Treiber den Startprozess, besteht Hoffnung, dass man mit CTRL+ALT+F2 in ein anderes, freies Terminal wechselt und sich dort mit dem gewünschten User und seinem Passwort anmeldet.

Ich bin mir nicht sicher, ob zu dem Zeitpunkt die Mac-eigene (Funk-)Tastatur für diese Aktion geeignet ist. Ein kabelgebundenes Eingabegerät ziehe ich in diesem Fall vor.

$ login: abc
password: **********

Während dieser Aktion springt das Terminal alle 10 Sekunden auf den Screen von F1, man muss also recht schnell und immer wieder auf F2 umschalten. Nervig.

Von hier aus kann man fehlende systemrelevante Updates mit folgenden Kommandos nachinstallieren:

sudo apt-get update
sudo apt-get upgrade

Voraussetzung für das Update ist natürlich eine bestehende LAN Verbindung. Also Kabel dran und go!

Ab einem gewissen Moment hört die Anzeige auf auf F1 zu springen. Ab jetzt sollten die nötigen Treiber installiert sein.

Ich habe hier abgewartet, bis die Installation beendet war und wechselte dann in einen Terminal der den Fenstermanager angezeigt hatte. In meinem Fall war es F7.

Von dort aus, kann man den Rechner auf konventionelle und korrekte Weise herunterfahren und so das aktualisierte System neu starten.

Natürlich wäre auch in Terminal F2 folgendes Kommando genauso effektiv:

sudo reboot

Nach zwei Wiederholungen ins GUI zu booten war ich mir sicher, dass der Rechner von nun die richtigen Treiber besitzt und verwendet.

Lessons Learned

Linux ist klasse, und unter Umständen sogar einfacher zu bedienen als gedacht. Mit Windows wäre ich vermutlich deutlich länger beschäftigt gewesen. Nichtsdestotrotz ist das Gefummel mit des Terminals beim automatisch wechselnden Ansichten äußerst nervig.

Updates sollte man stets machen, solange das System lauffähig ist.